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Impfstoffe, es gibt klassische und neuartige (Übersicht)

Impfungen haben das Leben der Menschen erheblich sicherer gemacht, auf die Idee Feuer mit Gegenfeuer, Gift mit Gegengift, Krankheit mit Krankheit zu bekämpfen, kam der Mensch bereits relativ früh. Es ist wie bei jedem Vorgang komplexer menschlicher Arbeit nicht zuletzt eine Frage der Dosierung, Achtsamkeit und Fertigkeit ob der richtige Gedanke auch den erhofften Erfolg bringt.
Pockenimpfstoffe sind die ältesten bekannten Impfstoffe. Seit vermutlich etwa 1000 v. Chr. wurden in Indien Variolationen durchgeführt. Diese Verabreichungsform hielt sich bis ins 18 Jahrhundert. Es wurden Proben von einer Person die bereits erkrankt war, auf eine Person ohne Erkrankung übertragen (von Wunde zu Wunde). Die erste gesicherte Dokumentation über Pockenimpfungen stammt aus dem Jahr 1549 vom chinesischen Arzt Wan Quan (1499–1582) in seinem Werk Douzhen xinfa (痘疹心法). Bei dieser Impfung wurde gemahlener Pockenschorf in die Nase der Impflinge geblasen.
Im Alter von 2 Monaten werden Kinder gegen die Polio (Kinderlähmung) geimpft. Im Alter von neun bis 16 Jahren erfolgt dann noch einmal eine Auffrischimpfung. Diese wird meist mit einer Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten kombiniert. Einführung der Polio-Impfung 1960 (DDR) und später 1962 (BRD). Seit 60 Jahren gehören Impfungen für uns zur Normalität.
Seit Jahren wird nach Impfstoffen gegen Krebs gefandet (unter anderem in Deutschland)
Die vfa erklären es recht gut "Die forschenden Pharmaunternehmen" schreiben am 9. September 2020 folgendes auf Ihrer Homepage: "Fast alle Impfstoffe enthalten abgetötete oder abgeschwächte Erreger oder Bestandteile von ihnen. Bei vielen Impfstoffen werden diese Bestandteile (Proteine oder Kohlenhydrate) aus den Erregern selbst gewonnen, die dazu in Zellkulturen oder - im Fall von Grippeviren - in Hühnereiern vermehrt werden. Mittlerweile wird für die Impfstoffherstellung jedoch immer häufiger Gentechnik genutzt. Neuerdings werden auch Impfstoffe mit Erbmaterial (mRNA, DANN) oder Vektorviren entwickelt" und weiter "Gentechnik spielt bei den meisten heutigen Impfstoffprojekten eine zentrale Rolle.
Mithilfe von Gentechnik können Antigene von Erregern hergestellt werden, die sich außerhalb des menschlichen Körpers kaum vermehren lassen (etwa von Papillomviren, anders als etwa Grippeviren oder Diphtheriebakterien). Mittels Gentechnik ist es auch möglich, Antigene herzustellen, die es in der Natur gar nicht gibt; beispielsweise Proteine, die sich aus Stücken mehrerer natürlicher Proteine zusammensetzen. Solche so genannten Fusionsproteine erzielen mitunter eine stärkere Schutzwirkung als die Teile, aus denen sie zusammengesetzt sind.
Für die gentechnische Produktion wählt man Produktionszellen aus, meist Hefe oder Insektenzellen. Die werden im Labor mit den Genen ausgestattet, mit denen sie die gewünschten Antigene herstellen können. Dann werden sie in großen Stahltanks (Fermentern) vermehrt. Aus ihnen werden schließlich die Antigene für den Impfstoff „geerntet".
Eine andere auf Gentechnik basierende Strategie zur Impfstoffentwicklung besteht darin, in ein für den Menschen ungefährliches Virus - ein sogenanntes Vektor-Virus - das Gen für ein Antigen aus einem gefährlichen Erreger einzufügen. Das so entstandene Virus ist weiterhin harmlos, denn für die gefährliche Infektion fehlen ihm die übrigen Erreger-Gene. Wird ein Mensch damit geimpft, führt das zu einer Immunreaktion gegen das fremde Antigen, die vor dem Erreger schützt, von dem es stammt. Mehrere Impfstoffe gegen Ebola und ein Dengue-Impfstoff basieren auf diesem Prinzip. Verwendet werden neben dem Vesicular Stomatitis Virus (VSV) u.a. das attenuierte Chimp Adenovirus 3 (cAd3), das Adenovirus 26 (Ad26) und das Modified Vaccina Virus Ankara (MVA). Auf MVA basieren auch beispielsweise in Entwicklung befindliche Impfstoffe gegen Covid-19 und MERS (das Middle East Respiratory Syndrom)."

Ein weiteres modernes Verfahren wird erklärt:

"Seit vielen Jahren verfolgen Pharmaforscher auch das Konzept, den Körper die Impfantigene selbst herstellen zu lassen. Dazu werden Gene für ausgewählte Antigene künstlich hergestellt, in Form des Erbmaterials mRNA oder DNA. Eingehüllt in schützende Substanzen werden sie dann als Impfstoff gespritzt und dann von einigen Körperzellen aufgenommen. Diese bilden daraufhin Antigene, die schließlich die Immunabwehr stimulieren. Nach einiger Zeit verschwinden die übertragenen Gene mit dem natürlichen Abbau der Zellen wieder aus dem Körper, doch die Impfwirkung bleibt.

DNA und mRNA

Tiere, Pflanzen und fast alle anderen Organismen verfügen über zwei Arten von Erbmaterial. DNA verwenden sie als Dauer-Erbgut; und vor jeder Zellteilung stellen sie aus frischer DNA eine Kopie davon her, damit jede Tochterzelle das Erbgut „erben“ kann. mRNA (messenger-RNA) sind Abschriften von DNA-Abschnitten für den kurzfristigen Gebrauch zur Protein-Produktion. mRNA-Moleküle werden nicht aufbewahrt.

Mehrere Vorteile machen mRNA- und DNA-Impfstoffe besonders interessant: Sie sind grundsätzlich geeignet gegen Erreger unterschiedlichster Art. Die Produktionsmethode muss nicht für jeden Impfstoff verändert werden; und sind geeignete Produktionskapazitäten aufgebaut worden, können große Mengen in kurzer Zeit hergestellt werden. Auch an eine Produktion vor Ort (d.h. in einem Epidemiegebiet) mit einer Art „Impfstoffdrucker“ ist gedacht."
Gelddrucker für die Pharmaunternehmen und deren Anteilseigner. Es ist eben nicht über die WHO organisiert.
Lebendimpfstoff
Pocken
Masern
Mumps
Röteln
Gelbfieber
Typhus (Schluckimpfung)
Totimpfstoff
Hepatitis A
Hepatitis B
Typhus (Spritzimpfung)
HIB
 (Haemophilus influenzae Typ B)
Polio (Kinderlähmung)
Keuchusten
Meningokokken
Pneumokokken
Tollwut
Grippe
Cholera
Zecken (FSME)
Japanische Encephalitis
Toxoidimpfstoff
Diphterie
Tetanus
 
Und nun kommen die neuartigen Impfungen zum Zuge, seit Jahren in der Entwicklung kamen Sie zum Beispiel gegen die Schweinepest zum Einsatz. In Schweden gab es falsche Dosierungen mit Nebenfolgen bei Kindern. In 2009 erhielten 30 Mio Europäer eine Impfung gegen Schweinegrippe, die disziplinierten Schweden fast komplett. Auch damals wurde von der UN Gesundheitsorganisation eine globale Pandemie ausgerufen und es wurde schneller als sonst ein Gegenmittel angeboten. Der Spiegel berichtete am 21.09.2018 hierüber in der Nachschau.
 
 
Die Impfstoffe gegen Covid sind unterschiedlich
Die Bundesregierung fördert drei Impfstoffe, zwei davon sind nun Startbereit, der Impfstoffentwickler BioNTech aus Mainz wird mit 375 Millionen Euro gefördert. CureVac aus Tübingen erhält 230 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm Impfstoffentwicklung. Rund 114 Millionen Euro erhält das Dessauer Unternehmen IDT Biologika. In Summe investiert das BMBF 750 Millionen Euro für die nationale Förderung zur Herstellung von Impfstoffen. Dieses Geld erleichtert und beschleunigt die Erfolgsaussichten, es ist eine Investiontion in nationale Unternehmen und eine medizinpolitische Zukunftsentscheidung für den Standort Deutschland. Aus NRW ist kein Spitzenunternehmen darunter.
BioNTec (Pfizer) aus Mainz muss sehr kühl bei - 70 Grad gelagert werden, dass macht ihn unhandlich und verlangsamt die Ausgabe des Impfstoffes. Zudem besteht immer die Gefahr von Pfusch, sollte die Kühlkette unterbrochen werden.
CureVac ( hier ist Hopp beteiligt, die Bundesregierung mit 300 Mio., das britische Glaxosmithkline (GSK) mit 142 Millionen, unter Beteiligung des katarischen Staatsfonds) aus Tübingen. Dieser Wirkstoff soll nach einer Anfangsphase im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur handelbar sein.
IDT Biologika, das beinahe Hundertjährige Unternehmen das unter andrem als "VEB Impfstoffwerk Dessau-Tornau" firmierte, arbeitet inzwischen auch für die USA, hat einen Standort in den USA. "Der bei IDT abgefüllte Vektor-Impfstoff wurde unter Leitung von Prof. Gerd Sutter, Virologe an der LMU München, im DZIF entwickelt und basiert auf dem „Modifizierten Vacciniavirus Ankara“ (MVA), das schon vor mehr als 30 Jahren als Impfstoff gegen Pocken entstand. Es kam zudem bereits erfolgreich und mit sehr guter Verträglichkeit bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das MERS-Coronavirus zum Einsatz, das auf der Arabischen Halbinsel vorkommt, von Dromedaren mit oft tödlichen Folgen auf den Menschen übertragen wird und eng mit SARS-CoV-2 verwandt ist.
Wie schon beim Herstellungsverfahren für den MERS-Impfstoff, das von IDT Biologika entwickelt wurde, war für den Weg des Impfstoffkandidaten von der Arbeit unter Laborbedingungen zur perspektivischen Herstellung von Millionen von Impfdosen die Expertise des Dessauer Familienunternehmens gefragt. Basierend auf fast 100-jähriger Erfahrung in der Entwicklung und Zulassung viraler und bakterieller Impfstoffe entwickelte IDT Biologika eine Zelllinie sowie ein Verfahren, das die großtechnische Produktion eines hochreinen MVA-Vektorimpfstoffs überhaupt erst möglich machte und damit eine der größten Hürden in der Impfstoffentwicklung überwand. Die LMU München löste parallel die Herausforderung, stabile MVA-Vektoren zu erzeugen. Da alle bisherigen Erfahrungen zudem gezeigt haben, dass sich die IDT-Zelltechnologie und der MVA-Vektor der LMU außerordentlich gut vertragen, sind die wichtigsten Voraussetzungen für einen sicheren und wirkungsvollen Impfstoff geschaffen."

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